Chronotherapie

Die Chronotherapie behandelt psychische und körperliche Erkrankungen über die Beeinflussung des zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus. Diese Behandlungsformen kommen zum Einsatz: Lichttherapie, Dunkeltherapie (Blaulichtfilter-Brillen), Melatonin, Schlafentzug, Rhythmus-bezogene Verhaltenstherapie, Rhythmus-abhängige Einnahme von Medikamenten und Nahrung oder eine Kombination davon.

Unsere innere Uhr ist ein kleines Hirnareal, das sich in Anpassung an den Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt hat. Die innere Uhr gibt unserem Körper den Takt an und stellt ihn täglich auf Wachsein und auf Schlaf ein. Zahlreiche Prozesse werden von diesem zirkadianen (= ca. 24h) Rhythmus beeinflusst, wie die Körpertemperatur, der Stoffwechsel, die Hormonproduktionen, die Stimmung und die Leistungsfähigkeit. Die innere Uhr tickt nicht bei allen gleich. Deshalb gibt es Morgentypen, Nachtmenschen oder Normaltypen. Dennoch folgen wir im Normalfall einem 24h-Rhythmus, weil unsere innere Uhr täglich aufs Neue über spezielle Sinneszellen in den Augen an das Tageslicht angepasst wird.

Licht ist der wichtigste Zeitgeber für die innere Uhr. Licht mit hoher Intensität zum richtigen Zeitpunkt stabilisiert und verschiebt den Schlaf-Wach-Rhythmus, aktiviert uns und wirkt antidepressiv.

Gerne berate ich Sie in meiner Praxis und integriere Chronotherapeutika in den Behandlungsplan.

Lichttherapie

Lichttherapie

Licht zum richtigen Zeitpunkt und mit angepasster Dosierung wird bei der Behandlung von Schlaf-Wach-Störungen und Depressionen eingesetzt. Dabei werden Lichttherapielampen verwendet, die in Intensität und Wellenlänge das Tageslicht simulieren.

Lichttherapie integriere ich bei Bedarf in die Behandlung. Sie können Lichttherapie-Lampen in meiner Praxis ausleihen oder ich berate Sie beim Kauf einer solchen Lampe.

Mehr Informationen zur Anwendung der Lichttherapie finden Sie bei mir in der Praxis oder in der Publikation hier, die ich zusammen mit Prof. em. Anna Wirz-Justice, Zentrum für Chronobiologie in Basel, geschrieben habe.

Melatonin

Das Dunkelhormon Melatonin wird 1-3 Stunden vor dem Einschlafen von der Zirbeldrüse ausgeschüttet und bereitet den Körper auf das Schlafen vor. Unsere innere Uhr steuert die Ausschüttlung. Licht ist der „Gegenspieler“ und beeinflusst und unterdrückt die Ausschüttung von Melatonin.

In meiner Praxis biete ich Ihnen die Möglichkeit, den Zeitpunkt des körpereigenen Melatoninanstiegs zu bestimmen. Mit diesem diagnostischen Mittel bestimmen wir objektiv die individuelle chronobiologische Zeit, Ihren Chronotypus. Dadurch können wir mögliche Desynchronisationen mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus erkennen und Lichttherapie oder Melatoningabe zeitlich gezielt einsetzen.

Die Verabreichung von künstlich hergestelltem Melatonin zum richtigen Zeitpunkt kann den Schlaf-Wach-Rhythmus verschieben und wird bei Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus wie z.B. dem verzögerten Schlafphasensyndrom (= Nachtmenschen) eingesetzt.

Blaulichtfilter-Brillen – Blueblockers

Die körpereigene Melatoninausschüttung am Abend wird durch helles, blauwelliges (kaltes) Licht unterdrückt und kann so die Schlafvorbereitung behindern. Wie beim natürlichen Abendrot wirkt rotwelliges, gedimmtes Licht beruhigend und schlafanstossend. Moderne Lichtquellen wie Tablet- und Handydisplays mit hohem Blaulichtanteil sollten daher abends gemieden werden. Blaulichtfilter-Brillen (Blueblockers) helfen zudem, dass die abendliche Melatoninproduktion ungehindert ablaufen kann.

Blaulichtfilter-Brillen integriere ich nach Bedarf in den Behandlungsplan. Sie können eine Blueblocker-Brille bei mir ausleihen oder ich berate Sie beim Kauf einer solchen Brille.

Gerne informiere und berate ich Sie für weitere chronotherapeutische Behandlungen.

Blueblocker-Brille
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